Jeder kennt Konflikte - sie gehören zum Leben dazu.
Wenn Konflikte aber lang anhalten oder immer schwerwiegender werden können sie in die Krise führen. Denn Konflikte beinhalten oft persönliche Angriffe, bedrohen das Selbstwertgefühl, stellen die eigene Identität oder wichtige Grundmauern der Existenz in Frage. In dieser Situation ist es vielen Menschen nicht mehr möglich, ihre Konflikte ohne Hilfe von außen zu lösen.
Der einfachste Weg scheint häufig eine gerichtliche Auseinandersetzung zu sein.
Das Problem hierbei ist aber, das der Konflikt häufig eskaliert. Dies schadet den Konfliktparteien und auch den Menschen in ihrem Umfeld. Getrennte Eltern, die vor Gericht über den Kontakt zu ihren Kindern streiten, haben es schwerer, in der Erziehung ihrer Kinder an einem Strang zu ziehen. Nachbarn, die sich über Lärm und und Ordnung mit Anwälten streiten, können sich hinterher kaum
noch in die Augen sehen.
Mediator/innen helfen Konfliktparteien Lösungen
zu finden, die beide Seiten zufriedenstellen.
Mediator/innen sind dort gefragt, wo noch eine Bereitschaft besteht, Verantwortung
für den eigenen Konflikt zu übernehmen. Selbst wenn die Lösung so fern wie der Horizont erscheint! Mit einem strukturierten Verfahren unterstützen sie Menschen und Gruppen in festgefahrenen Situationen, Lösungen für ihren Konflikt zu finden. Dabei ergreifen sie nicht Partei für eine Seite, sondern sind darum bemüht, die Sichtweise beider Konfliktparteien gleichermaßen zu berücksichtigen. Klingt unglaublich? Ist es aber nicht. Forschungsbefunde zeigen, dass Mediationen häufig erfolgreich sind und zu einem gelungenen Ende kommen. Mediator/innen sind in vielen Feldern zu finden, zum Beispiel in den Bereichen Familie, Erbschaft, Nachbarschaft, Politik, Wirtschaft, Trennung/Scheidung, Kirche, Strafrecht (Täter-Opfer-Ausgleich) und bei interkulturellen Konflikten. Mediation funktioniert bei Paaren und bei Staaten, denn dieser Methode liegen globale Prinzipien menschlicher Konfliktlösung zugrunde.
Mediation ist ein strukturiertes Verfahren, das in definierten Phasen abläuft.
In einem Vorgespräch werden abgeklärt: die Eignung des Konflikts für eine Mediation, der einzuladende Kreis der Konfliktbeteiligten, die entstehenden Kosten und andere Regularien.
In der Eröffnungsphase schafft die Mediatorin den notwendigen Rahmen, erläutert das Verfahren und trifft Vereinbarungen zum Ablauf.
In der Konflikt-Darstellungsphase haben die Parteien den Raum, ihre jeweilige Sichtweisen darzustellen. Bei komplexeren Konflikten werden in dieser Phase zunächst die Themen gesammelt und die Reihenfolge für ihre Bearbeitung festgelegt.
In der Konflikt-Erhellungsphase arbeitet die Mediatorin mit den Klienten die jeweiligen gemeinsamen und unterschiedlichen Hintergründe, Bedürfnisse, Interessen, Ziele und Wünsche heraus.
In der Problemlösungsphase erarbeiten die Parteien einvernehmliche Lösungen. Die Mediatorin unterstützt sie dabei mit hilfreichen Methoden.
In der Vereinbarungsphase werden die Lösungen zu einem schriftlichen Vertrag ausformuliert. Der Einigungspakt wird noch einmal überprüft, seine Umsetzung und Kontrolle besprochen und schließlich unterzeichnet. Bei einem eventuellen Nachgespräch zu einem späteren Zeitpunkt überprüfen die Parteien zusammen mit der Mediatorin den Erfolg der Vereinbarung.
Mehr erfahren.
Mehr Informationen zur Methode der Mediation finden Sie hier:
www.bmev.de (Homepage des Bundesverbandes für Mediation/BM)
www.wemediate.de (Zusammenschluss von Mediatorinnen)
Sie überlegen, sich selbst zum Mediator/zur Mediatorin ausbilden lassen? (dies ist eine gute Idee!)
www.neueoptionen.de (empfehlenswerte Ausbildungen nach den Standards des Bundesverbandes für Mediation)
Ein gutes Einführungsbuch in die Methode:
Eine von mir mitproduzierte Einführungs-DVD zum Thema (Buch und DVD ergänzen einander):